Jeder vierte Todesfall in der EU durch Krebs verursacht
Die Stiftung rauchfrei leben fordert „Aus für die Tabakindustrie“!
Das statistische Amt der Europäischen Union Eurostat hat zum Weltkrebstag am 4. Februar neueste Zahlen veröffentlicht. Lungenkrebs war im Jahr 2013 die häufigste tödliche Krebsart in der EU und führte zum Tod von beinahe 270.000 Personen. In Deutschland sind fast 54.000 Männer an Lungenkrebs gestorben, das sind 24 % aller Todesfälle durch Krebs, dagegen 15 % aller Krebsfälle von Frauen, das sind 34.000 überwiege In Dänemark sind die Lungenkrebsraten für Männer und Frauen gleich hoch, jeweils 24 % aller durch Krebs verursachten Todesfälle bei Männern und Frauen entfallen in Dänemark auf Lungenkrebs.
In Großbritannien entfallen 23 % aller Krebstodesfälle bei Männern und 21 % aller Krebstodesfälle bei Frauen auf Lungenkrebs. Norwegens Todesraten sind beinahe gleich, 21 % aller Krebsfälle bei Männern entfallen auf Lungenkrebs, nur ein Prozent weniger – 20 % – auf Frauen.
In Schweden finden wir eine noch traurigere Steigerung: Die Sterberate bei Frauen hat mit 17 % aller Krebstodesfälle die Todesrate der Männer, die 16 % beträgt, überholt. Allerdings hat Schweden von allen EU-Mitgliedsstaaten und von Norwegen die niedrigste Rate von männlichen Lungenkrebstoten, was darauf zurückgeführt werden kann, dass Schweden die Zahl seiner Raucher bereits deutlich herabsetzen konnte. Vielleicht bedeutet die höhere Erkrankungsrate von Frauen in Schweden, dass das Erkrankungsrisiko von Frauen noch größer als das von Männern ist, wenn sie viele Jahre lang eine große Zahl von Zigaretten rauchen.
Das führt zu großen Sorgen, dass in Deutschland noch mehr Frauen an Lungenkrebs erkranken könnten.
Rauchen ist auch für viele andere Krebsfälle verantwortlich, für einen besonders großen Anteil der Rachen-, Speiseröhren- und Blasenkrebsfälle. Es liegt auf der Hand, dass Rauchen die häufigste Ursache für Krebs ist und dass diese Krebsfälle vermieden werden könnten, wenn nicht geraucht würde. Auch für Nichtraucher kann Tabak hochgefährlich wirken. 3.000 Menschen sterben jährlich durch Passivrauchen in Deutschland.
Was folgt daraus?
Wenn Kinder und Jugendliche vor den Gefahren des Rauchens gewarnt werden, gleichzeitig aber von den Verheißungen der Tabakwerbung umgarnt werden, können sie sich nicht vorstellen, dass Tabak ihnen wirklich gefährlich werden kann. Sie wissen nicht, dass sie schon nach wenigen Zigaretten abhängig werden können.
Deshalb fordert die Stiftung rauchfrei leben: Für Tabak, der wirklich als Killer Nr. 1 bezeichnet werden sollte, darf nicht geworben werden! Keine Tabakwerbung, auch nicht am Ort des Verkaufs! Zigaretten dürfen nur auf ausdrückliche Anforderung von erwachsenen Rauchern aus geschlossenen Schränkenheraus verkauft werden – wie dies z. B. in Norwegen geschieht -, damit Kindern und Jugendlichen bereits durch die Behandlung dieser Waren vermittelt wird, dass es sich um extrem gefährliche Produkte handelt.
Die meisten Lungenkrebsfälle sind vermeidbar: Kein Menschenleben darf vor der Zeit beendet sein. Die Zeit für die Tabakindustrie läuft ab!